Der Weinjahrgang 2021

Wein ist Ausdruck von Natur. Der Weinmacher ist ein Übersetzer der Natur - der Rebsorte, des Bodens, des Klimas, des Jahrgangs. Und jedes Jahr erzählt eine andere Geschichte..

 

(Alexandre Schmitt)Vorneweg: Die fertigen Weine des Jahrgangs 2021 können sich sehen (und schmecken) lassen. Dennoch: So einen Jahrgang brauchen wir gewiss nicht noch einmal.

 

Nach frühem Austrieb zerstörte ein Spätfrost im Mai einen beträchtlichen Teil der zarten jungen Triebe. Zwar konnten wir einen Teil davon ausgleichen, weil wir vorsorglich genau wegen dieses Spätfrostrisikos pro Weinstock immer eine Ersatzrute mit zusätzlichen Knospen in Reserve halten – aber auch diese waren betroffen und nur zum Teil verwendbar.

 

Zum ausgehenden Frühjahr dann setzte eine beinah tropisch zu nennende nasse, aber warme Witterungsphase ein. Das Rebwachstum explodierte regelrecht. Wir Winzer kamen mit den Pflegearbeiten und dem Pflanzenschutz kaum mehr hinterher (zur Erinnerung: ÖkoWinzer betreiben durchaus Pflanzenschutz, genau wie die herkömmlichen Weinbaubetriebe auch.

 

ABER: Unsere naturverträglichen Mittel, z.B. Fenchelöle, Backpulverbrühe oder Netzschwefel, diffundieren nicht wie die konventionellen Chemieprodukte in die Blatt- und Traubenzellen hinein um dann „von innen“ zu wirken, sondern lagern sich nur außen an die Pflanzenteile an. Sie können dann bei reichlichem und kräftigem Regen abgewaschen werden.). Trotz extremen Arbeitsaufwandes war es für uns nicht zu schaffen, rechtzeitig und ausreichend Laubwand und Trauben zu schützen, sei es, weil so schnell neue Blätter und Triebe emporschossen, oder sei es, weil wieder ein heftiger Regen allen Pflanzenschutzbelag abwusch, der kürzlich erst ausgebracht worden war. Das Ergebnis: Pilzkrankheiten breiteten sich in unseren Anlagen unaufhaltsam aus…

 

Die Situation in diesen Wochen zeigte schonungslos auf, dass das ökonomische Risiko von ökologisch arbeitenden Weinbaubetrieben bei extremen Wetterkapriolen erheblich höher ist, als dass der mit Agrarchemie arbeitenden KollegInnen. Je nach Rebsorte hatten wir Verluste zwischen 50 und 75%... Zum Glück ist es für uns seit unseren Anfängen im Jahr 1994 das erste Jahr überhaupt gewesen, in dem Derartiges eintrat. Aber mehrere solcher Jahre in Folge würden uns und viele andere ökologisch arbeitende Betriebe die Existenzfrage stellen lassen…

 

Somit kam 2021 nur wenig Wein zustande, der aber hat es immerhin in sich. Wir empfehlen ihn, diesen charaktervollen Jahrgang der Kalamitäten…

 

Der Weinjahrgang 2020

 Wein ist Ausdruck von Natur. Der Weinmacher ist ein Übersetzer der Natur - der Rebsorte, des Bodens, des Klimas, des Jahrgangs. Und jedes Jahr erzählt eine andere Geschichte...

 

(Alexandre Schmitt)

 

Anno Domini 2020: das dritte Trockenjahr in Folge. Im Anschluss an einen noch nassen Februar begann danach die Wasserknappheit dank hoher Temperaturen und ausbleibender Niederschläge schon zeitig im Frühjahr. Dennoch trieben die Reben freudig aus – und zwar früh, sehr früh sogar. Umso bitterer erlebten wir angesichts dessen dann die berühmt-berüchtigten Eisheiligen, die mit ungewöhnlich frostigen Temperaturen vielen dieser jungen Triebe den Kältetod bescherten. Betroffen waren besonders die Hangfußlagen, das Reich von Rivaner und Frühburgunder. In dieser Ungunstphase wurde der Grundstein dafür gelegt, dass wir mangels Menge heuer leider auf den Ausbau eines eigenständigen Rivaners verzichten mussten.

 

Die weiteren Monate waren einerseits durch Niederschlagsarmut und andererseits durch hohe Temperaturen gekennzeichnet. Dabei blieb die teils sengende Hitze des Vorjahres zum Glück aus. Auf den Parzellen mit tiefgründigen Böden mit reicheren Bodenwassergehalten entwickelte sich ein schnelles Reben-Wachstum. Anders in unseren exponierten, flachgründigen Spitzenlagen, etwa im Felshang des Mannbergs: Die Trockenheit führte dort zu verlangsamtem Wachstum; Triebe und Trauben gerieten kümmerlicher. Bei allem hatte die Trockenheit aber auch ihr Gutes: Die Schad-erreger, die in der Regel von Feuchtigkeit profitieren, fanden ihrerseits ungünstige Bedingungen und blieben erfolglos.

 

Die Ernte im Herbst war angesichts der vollkommen gesunden, aromatischen Trauben trotz einiger Witterungsunbilden eine große Freude. Dem Riesling im Mannberg, dessen Terrassen sonst Gunstlagen mit frühzeitig einsetzender Reife sind, gönnten wir eine um mehrere Wochen verlängerte Entwicklungszeit. Und unser durchaus riskantes Kalkül ging auf und wurde belohnt mit zwar kleinen und schütteren Trauben, die aber eine besonders große Geschmacksfülle aufwiesen. Ein Klasse-Stoff!

 

Die BelzWeine des Jahrgangs 2020 lassen somit mengenmäßig (mal wieder) zu wünschen übrig. Hinsichtlich ihrer Aromenfülle aber bleiben keine Wünsche offen: sie sind saftig, harmonisch und „trinkig“. Echte Freudenspender…

 

Der Weinjahrgang 2019

Wein ist Ausdruck von Natur. Der Weinmacher ist ein Übersetzer der Natur - der Rebsorte, des Bodens, des Klimas, des Jahrgangs. Und jedes Jahr erzählt eine andere Geschichte...

 

(Alexandre Schmitt)

 

 

Nach dem trocken-heißen Vorjahr fielen Winter und Frühjahr 2019 am Mittelrhein zunächst ganz normal aus. Ab Mai lag jedoch ein Hoch nach dem anderen über Deutschland. Es wurde trocken und es wurde heiß. Sehr heiß sogar. Junge Reben litten bald unter der Dürre; die älteren konnten mit ihren tiefreichenden Wurzeln zunächst noch genügend Feuchtigkeit im Boden erschließen. Im Verlauf des Juli aber begannen in den Steil- und Terrassenlagen Weinblätter zu vergilben – die Reben stellten ihren Stoffwechsel auf Sparflamme und verringerten ihre Blattfläche. Denn über die Blätter verdunsten die Pflanzen aus dem Boden gezogenes Wasser und wo keine Blätter, da auch keine Verdunstungsverluste.

 

Und dann kamen der 28. und 29. Juli mit harter Sonne und Temperaturen wie in Afrika. Die Strahlung und die sengende Hitze verbrannten die durch den Blattfall vielfach freihängenden Träubchen. Wir verzeichneten massive Verluste durch diesen Sonnenbrand; die kleinen Beeren mutierten zu steinharten braunen Körnern und zwar immer auf der sonnenzugewandten Seite der Rebzeilen – die Rückseite war meistens weniger betroffen. Beim bereits dunkel gefärbten Frühburgunder verzeichneten wir nahezu Totalverlust. Die anderen Rebsorten erbrachten Mindermengen von 20 bis 40 Prozent.

 

Im August drehte sich die Wetterlage und die händeringend herbeigesehnten Regenfälle sorgten doch noch für eine sehr gute Traubenreife. Die Mostgewichte waren hoch, dazu gab es harmonische Säurewerte und ein ausgewogenes Aromapotenzial: hervorragendes Ausgangsmaterial für ausgezeichnete Tröpfchen.

 

Die 2019er Weine sind den 2018ern im Charakter sehr ähnlich: Sie schmecken ebenfalls mildfruchtig, haben aber eine Spur mehr Säure und wirken daher etwas frischer. Richtige Spaßweine! Nur sind die verfügbaren Mengen von diesem Spaß leider nicht sehr üppig…

 

Der Weinjahrgang 2018

 

Wein ist Ausdruck von Natur. Der Weinmacher ist ein Übersetzer der Natur - der Rebsorte, des Bodens, des Klimas, des Jahrgangs. Und jedes Jahr erzählt eine andere Geschichte...

 

(Alexandre Schmitt)

 

 

 

Ein Ausnahmejahr! Sonne satt. Trockenheit, aber für die Reben so gerade noch ausreichende Feuchtigkeit in tieferen Bodenschichten. Wo im Weinberg sonst auf ausreichende Durchlüftung und Besonnung geachtet wird, musste nun durch angepasste Gestaltung der Blätterwand und Bespannung mit Netzen für Beschattung der Trauben gesorgt werden. Die Abdeckung des Bodens mit trockenem Pferdemist verringerte Feuchtigkeitsverluste durch Verdunstung. Neugepflanzte Jungreben mussten dennoch gegossen werden, trotzdem schafften es leider viele nicht...

 

Zur Lesezeit dann: Eine Ernte wie im Bilderbuch. Gesunde, reife Trauben. Tolle Qualität. Üppige Menge.

 

Die wochenlange Hitze brachte es mit sich, dass die herrlichen Früchte eine besonders fragile Aromastruktur entwickelt hatten. Die im Most enthaltene Säure war gering, der Zuckergehalt sehr hoch.

 

Dieses feine Aroma sollte in vollem Umfang erhalten bleiben. Wir arbeiten ja bekanntlich grundsätzlich sehr schonend beim Weinausbau. Aber hier galt es nun, noch mehr Fingerspitzengefühl zu zeigen, noch behutsamere Kellerarbeit zu leisten. Wir verzichteten daher auf nahezu alle Eingriffe, die sonst zur kellertechnischen Routine gehören. Die ausgegorenen Weine wurden nicht mehr geschönt und auch eine scharfe Endfiltration entfiel.

 

Und es war der richtige Weg! Unsere 2018er Weine zeichnen sich durch klare, frische, filigrane Aromen aus. Die Säure ist mild, die Alkoholgehalte moderat. Soweit wir uns erinnern können, haben wir noch niemals derartig harmonische Weine produziert...

 

 

Ein Hinweis: Durch diesen sanften, aromaschonenden Weg beim Weinausbau kann es beim 2018er Wein auf der Flasche hin und wieder zu einer leichten Schleierbildung oder zur Ausprägung eines feinen Depots kommen. Kein Problem! Es sind dies natürliche Weinbestandteile, die weder Haltbarkeit noch Bekömmlichkeit beeinträchtigen.

 

Der Weinjahrgang 2017

Wein ist Ausdruck von Natur. Der Weinmacher ist ein Übersetzer der Natur - der Rebsorte, des Bodens, des Klimas, des Jahrgangs. Und jedes Jahr erzählt eine andere Geschichte...

 

(Alexandre Schmitt)

 

 

 

Eins war es nicht, das Weinjahr 2017: Langweilig... Ganz im Gegenteil:  Ein war ein Auf-und-Ab; man brauchte gute Nerven und viel Zuversicht.

 

 

Nach mildem Spätwinter und warmem Frühjahrsbeginn erfolgte der Austrieb rekordverdächtig früh.  Gegen Ende April jedoch ließ ein polarer Kaltlufteinbruch zwischen 30 und 50 % des zarten Grüns erbarmungslos erfrieren. Die Reben konnten zwar teilweise “schlafende” Ersatzaugen aktivieren und mit diesen erneut austreiben, aber massive Mengenverluste waren vorgezeichnet.

 

 

Das anschließende trockene Frühjahr machte unseren frisch angepflanzten Jungreben dann auch noch ganz schön zu schaffen... 

 

 

Die älteren, im Ertrag stehenden Reben mussten im Jahres­verlauf wegen der Frostschäden natürlich weniger Trauben ernähren als üblich - die verbliebenen Früchte bekamen daher reichlich Nährstoffe ab und reiften, auch dank eines warmen und mäßig feuchten Sommers, zeitig.

 

 

Mitten in die Reifephase hinein kamen im Herbst kräftige Regenfälle auf, die Aufplatzen der Beeren und Fäulnisgefahr befürchten ließen. Da hieß es, aufzupassen, konsequent zu reagieren und mit unseren hochmotivierten und fleißigen Lesehelfern die Träubchen schnell ins Trockene zu bringen.

 

 

Und das gelang! Und die Freude war trotz geringer Mengen groß, denn die Reife der Trauben und ihr sensationelles Aroma-potenzial ließen und lassen für den Jahrgang 2017 Großes er-warten. *Wir hoffen, dass Sie angesichts dieser tollen Qualitäten eine moderate Preiserhöhung um 5-10 % akzeptieren, um unsere Mengenverluste zumindest ein wenig auszugleichen.

 

 

Der Weinjahrgang 2016

Wein ist Ausdruck von Natur. Der Weinmacher ist ein Übersetzer der Natur - der Rebsorte, des Bodens, des Klimas, des Jahrgangs. Und jedes Jahr erzählt eine andere Geschichte...

(Alexandre Schmitt)

 

Anno Domini 2016: Schwierigst. Für Ökowinzer teilweise existenzbedrohend. Krankheitsdruck in nie dagewesener Intensität...

 

Auch die Medien berichteten häufig über diese Situation: Nach weitgehend trockenem Frühjahr sorgte eine ca. sechswöchige Phase mit subtropischer Witterung, d.h. hohen Temperaturen und nahezu täglichen intensiven Niederschlägen, ab Ende Mai für ideale Vermehrungsbedingungen für Schadpilze.

 

Gerade für uns Ökowinzer, die wir nur über Pflanzenschutzmittel verfügen, die auf der Blatt­ober­fläche wirken, war es nahezu aussichtslos, der Krankheiten Herr zu werden. Nach dem Ausbringen wurde der schützende Belag im Handumdrehen von den Starkniederschlägen wieder abgewaschen. Genügt es normalerweise, alle 10-14 Tage zu spritzen, musste es in dieser Zeit alle 4-5 Tage sein. Das bedeutete Mühe und elende Plackerei, gerade in den steilen Terrassenlagen, wo man nur zu Fuß mit dem schweren Motorsprühgerät auf dem Rücken arbeiten kann. Aber es gab keine Alternative: Wer diesen Aufwand nicht leisten konnte oder wollte, durfte die Ernte bereits frühzeitig weitgehend abschreiben...

 

Immerhin hatte Petrus ab Juli ein Einsehen: Die anschließende trocken-warme Witterungsphase überdauerte bis hinein in die Lesezeit im Oktober. Nicht nur wurde durch diese Trockenheit die gefürchtete Japanische Kirschessigfliege in ihrer Vermehrung behindert (sie benötigt Feuchtigkeit und Wärme) - auch die Reben erfuhren ideales Reifewetter. Und da wir den erforderlichen immensen Pflanzenschutzaufwand tatsächlich auch erbracht hatten, gab es trotz hoher Verluste eine mengenmäßig zumindest akzeptable Ernte. Allerdings war es dabei wichtig, angesichts rasch fortschreitender Zuckerbildung in den Beeren sorgfältig zu beobachten und den richtigen Zeitpunkt genau abzupassen, um bei der Lese nicht nur Süße, sondern auch Aromareichtum bei den Trauben zu gewährleisten.

 

Im Endeffekt war die Qualität zu unserer Freude außerordentlich gut: eine kleine, aber feine Ernte!

 

Freuen Sie sich mit uns über sehr harmonische, säuremilde Weine, beim Riesling bis hinein in den Auslesebereich

(”In Primis”). Und Rotweinliebhaber dürften nach Abfüllung im September bezüglich unserer Rotweine ihr “blaues Wunder” erleben. Im positiven Sinne natürlich... Wohl bekomm’s !!!

 

 

Der Weinjahrgang 2015

Wein ist Ausdruck von Natur. Der Weinmacher ist ein Übersetzer der Natur - der Rebsorte, des Bodens, des Klimas, des Jahrgangs. Und jedes Jahr erzählt eine andere Geschichte...

(Alexandre Schmitt)

 

Anno Domini 2015: Ein trockenes, ja sogar ein sehr trockenes Jahr... Bereits im Frühjahr waren die Bodenwasserreserven stark angegriffen, Anfang Juni dann unsere lockeren, steinreichen Verwitterungsböden bereits bis in Tiefen über 1,50 m pulvertrocken. Wichtig war nun angepasste Boden- und Laubarbeit, um die Reben in dieser Stress-Situation zu unterstützen. Dazu gehörte unter anderem das mechanische Umbrechen der Krume in jeder zweiten Rebgasse, um das Einsickern des wenigen Regenwassers zu erleichtern, das Kurzhalten des Unterwuchses, um die Verdunstungsrate der Krautschicht zu minimieren, die einseitige Entblätterung der Traubenzone (nur auf der Schattenseite, damit die harte Sonnenstrahlung nicht wichtige Aromakomponenten in den Beeren “versiedet”) sowie eine behutsame Reduzierung des Traubenbehanges, um den Stoffwechsel der Reben nicht zu überlasten.

 

Diese Unterstützungsmaßnahmen halfen. Außerdem erwies es sich als günstig, dass unsere Reben ja ohnehin dank der ökologischen Bewirtschaftung nicht verwöhnt, sondern zu Robustheit und Vitalität erzogen werden. Zudem scheint es, als ob die Pflanzen angesichts der früh im Jahr bestehenden Trockenheit auch zeitig bereits in den “Sparmodus” wechselten, um mit dem wenigen vorhandenen Wasser auszukommen: Das manifestierte sich z. B. in kürzerem, langsameren Triebwachstum und ungewöhnlich kleinen Blättern und Trauben. Positiver Nebeneffekt: Überall strotzend gesunde Weinstöcke, denn bei dieser Witterung hatten die meisten Rebkrankheiten, die von feuchteren Verhältnissen profitieren, keine Verbreitungschance. Dies galt auch für die Kirschessigfliege, die im Vorjahr noch so viel Schaden angerichtet hatte ...

 

Und das Ergebnis: Eine von der Menge her gute, von der Qualität sogar sehr gute Ernte. Lediglich bei der Rotweinlese hatten wir merkliche Verluste, weil just einige Tage vorher heftige Regenfälle die während der vorherigen Trockenheit gebildeten kleinen Traubenbeeren zu rasch aufquellen und platzen ließen: Sie mussten aussortiert werden.

 

Die Weine des Jahrgangs sind dichte, aromastarke Tröpfchen mit ausgeprägtem Sortencharakter: eine richtig verführerische Angelegenheit ... Wohl bekomm’s!!!

 

Der Weinjahrgang 2014

Das fing ja gut an ... Ein milder Winter, gefolgt von einem warmen, trockenen Frühjahr, der Sommer dann feucht-warm: Alles sah nach einem unproblematischen, qualitativ herausragenden Weinjahr aus. Zwei, drei Frostnächte im Mai hatten zwar auf einigen exponierten Flächen Mengeneinbußen zur Folge, aber die Traubenentwicklung verlief nahezu optimal.

 

Zeitig, schon Ende August, wurden die frühreifenden Rotweinstöcke mit Netzen abgedeckt, um den Fraßverlust durch Vögel, Mäuse und Wespen in Grenzen zu halten. Aber nur wenig später, mit zunehmender Süße der Beeren, begann ein fürchterliches Gemetzel: Aufgrund der Netzabdeckung zu­nächst unbemerkt machten sich Myriaden winzigkleiner Insekten über unsere schönen Rotweintrauben her. Es handelte sich dabei um Drosophila suzukii, die japanische Fruchtfliege, eine vor zwei Jahren in Deutschland erstmals registrierte Zuwanderungsart, deren Heimat ursprünglich Ostasien ist. Die nur zwei bis drei Millimeter großen Weibchen verfügen über einen harten Legestachel, mit dem sie die Beerenhaut durchstechen und ihre Eier in das süße Fruchtfleisch (übrigens ausschließlich von dunklen Früchten!) einbetten können. Dabei infizieren sie die Beeren gleichzeitig mit Essigbakterien; unweigerlich verderben die Früchte. Unsere in bester Absicht angebrachten Schutznetze verhinderten eine frühzeitige Entdeckung der Schädlinge; erst als schon ein Großteil der Trauben befallen war, wurden wir auf Kontrollgängen durch auftretenden Essiggeruch alarmiert. Bekämpfungsmaßnahmen waren da schon sinnlos geworden; sofortige Notlese musste eingeleitet werden.

 

Ein Großteil der Rotweintrauben musste verdorben am Stock hängen bleiben. Aber einmal mehr ist es dem Fleiß und der Sorgfalt unserer Lesehelfer zu verdanken, dass durch extrem zeitaufwendige Auslese zumindest ein geringer Teil der Trauben gekeltert werden konnte. Zwar konnten auch diese unseren strengen Maßstäben für die Rotweinherstellung nicht mehr genügen, aber dafür waren sie ideal zur Rosébereitung - zum Besten unserer Rosalie ...

 

2014er BelzRotweine wird es daher leider nicht geben. Zum Ausgleich erfüllen die Weißweine und natürlich Rosalie allerhöchste Ansprüche: Wir verstehen das gleichsam als Friedensangebot von Mutter Natur!

 

Der Weinjahrgang 2013

 

Problematisch. Aber, wie es im Rheinland heißt: “Et hätt noch immer jot jejange...”
Dies könnte die treffende Zusammenfassung für das Weinjahr 2013 sein...

Der Winter hatte langen Atem. Das Frühjahr begann sehr spät, Ende April erst kam der Austrieb, gut zwei Wochen nach dem normalerweise zu Erwartenden. Wenige mild-feuchte Wochen, die dem Wachstum förderlich waren, wichen dann dem großen Regen, der im Juni deutschlandweit Hochwasser bescherte, besonders katastrophal an Donau und Elbe, weniger stark am Rhein. Der Sommer dann trocken und heiß, wo der Winzer gern ein Quäntchen Regen mehr gehabt hätte. Der Herbst bescherte durchwachsenes Wetter, erst spät im Oktober winkte wieder stabiler Hochdruck und zwei Wochen blauen Himmels. Zum Glück...

Die Witterung forderte dem Anpassungsvermögen der Reben Einiges ab. Zu den Schwankungen im Bodenwasserhaushalt kam teils massiver Befallsdruck; insbesondere in den nassen Frühjahrswochen fand der Peronosporapilz ideale Vermehrungsbedingungen. Da hieß es für den Winzer, die Augen offen zu halten und die Pflanzen lieber einmal mehr als sonst zum Schutz mit den bewährten Mineral- und Kräuterbrühen zu benetzen.
Es gelang ganz gut, wenngleich die Laubwand doch einige unerwünschte braune Flecken davontrug und auch die Beeren nicht ganz ungeschoren blieben...

Der Herbst, der insgesamt viel Feuchtigkeit brachte, zeigte einmal mehr, wie gut es ist, die Bodenfruchtbarkeit gezügelt zu fördern und nicht mit Kunstdünger Doping zu betreiben: Unsere kleinen Trauben mit ihren festen Beerenhäuten konnten der Nässe prächtig widerstehen. Dazu trug auch die Laubwandpflege das ihre bei. Insgesamt hatten wir nur unerheblich größere Fäulnisprobleme als sonst; Befallenes ließ sich bei der Ernte leicht aussortieren: Eine gute Lese, mengenmäßig und qualitativ mehr als zufriedenstellend - und das, wo andernorts beinahe schon von Mißernte gesprochen wurde.

Unsere 2013er Weine präsentieren sich außergewöhnlich mild und harmonisch. Eine Jahrgangsbesonderheit: Rivaner und Weißburgunder weisen eine leichte Restsüße auf, weil die natürlichen, spontan auftretenden Hefen, die wir zur Gärung nutzen, einfach frühzeitig beschlossen, dass ihr Werk getan sei.
Es steht ihnen gut...

Wohl bekomm’s !

Der Weinjahrgang 2012

Das Jahr begann nach einigen bitterkalten Winterwochen mit einer längerfristig stabilen Wetterperiode im Frühjahr: Von Ende Februar bis Ende Mai überwog warme, teils sehr trockene Witterung. Die Frühjahrswärme förderte einen frühen Rebenaustrieb. Kurz bevor die Trockenheit schädlich wurde, kam es zum Umschwung durch feuchteres Wetter; bis in den August hinein wechselten sich von nun an sonnige mit regnerischen Tagen in kurzer Folge ab.

In der Hauptwachstumsperiode konnten die Weinstöcke also stetig Kraft aus dem nie austrocknenden Boden ziehen - der Entwick- lungsvorsprung aus dem Frühjahr blieb erhalten.

 

Das war in unseren Weinbergen auch deswegen gewährleistet, weil wir auf die krankheitsfördernden feuchten Bedingungen mit deutlich erhöhtem Pflegeaufwand reagiert haben. Selbst einen Befall mit dem gefürchteten falschen Mehltau (Peronospora) konnten wir so gut in Schach halten. Unser Aufwand erhöhte sich übrigens nicht allein durch die intensivere Rebenpflege, sondern auch durch Flächenerweiterungen: Denn bereits im Jahr 2011 konnten wir unsere Flächen in bevorzugten Weinbergslagen vergrößern, um unsere ständige Weinknappheit abzumildern. Aber das bedeutete natürlich auch Mehrarbeit! Insofern war 2012 für uns auch das Jahr der besonders „schweren Knochen“ an den meist sehr späten Feierabenden…

 

Wie bereits in den Vorjahren brachten Spätsommer und Herbst die notwendigen (und freudig begrüßten) trockenen, warmen, teils sogar im Oktober noch heißen Tage. Schon zu einem relativ frühen Zeitpunkt waren hervorragende Reifegrade erreicht.

Die Lese begann so bereits im letzten Septemberdrittel. Die gute Trau- bengesundheit erlaubte es uns dennoch, die Ernte bis weit in die zweite Oktoberhälfte auszudehnen, um auch noch das „letzte Quäntchen mehr“ an Aromareife zu gewinnen. Kleiner Wermutstropfen: Außer bei den Rotweinsorten blieb die geerntete Weinmenge deutlich hinter dem rekordverdächtigen Überfluss des Vorjahres zurück.

 

Nach der Kelterung wurden alle Moste mit weinbergseigenen Hefen spontan vergoren; der fruchtbetonte, sehr nachhaltige Jahrgangscharakter gewann dadurch noch zusätzlich. Freuen Sie sich mit uns über einige exquisite, bei aller aromatischen Kraft auch verspielten Weine: Fernab der breiten Weinmasse sind es unverwechselbare Persönlichkeiten …

Angelika & Jörg Belz

 

Kontrolliert ökologischer Weinbau
Grabenstr.33
53572 Bruchhausen

 

Tel: 02224 76710   (AB)

 

E-Mail: belzweinbau@web.de

 

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